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Schildesche
Dieses ist die Beschreibung des Bielefelder Stadtbezirks Schildesche mit seinen früheren Dörfern und/oder Bauerschaften, den ihnen folgenden Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).
Stifts-Siegel
Bauerschaften
Die 3 Bauerschaften und Schildesche Weichbild, Arrode und Dorf mit ihren Höfen und Hausnummern etwa im Umfang von 1820.
Hausstätten- und Höfeliste
Geschichte
Stift, Dorf und Bauerschaft Schildesche. Im Jahr 939 gründete die adlige und kinderlose Witwe Marswidis mit Einwilligung des Bischofs Dudo von Paderborn ein Frauenstift. Da sich um dieses Stift eine Siedlung bildete, wird dies als Gründung von Schildesche angesehen. König Otto I. und Kaiser Otto II. übernahmen den Schutz des Stifts. 1019 wurde die Reichsabtei von Kaiser Heinrich II. an Bischof Meinwerk von Paderborn übertragen. Vor der Mitte des 13. Jahrhunderts brannte es ab. Im Jahr 1244 übertrug Bischof Bernhard IV. von Paderborn dem Grafen Ludwig von Ravensberg die Verwaltung und Gerichtsbarkeit über das Stift Schildesche um die neu erbaute gotische Stiftskirche. Im weiteren Verlauf des Mittelalters entwickelte sich Schildesche in der Grafschaft Ravensberg zum Kirchdorf des Kirchspiels Schildesche und zum Hauptort der Vogtei Schildesche. Rund um das Dorf Schildesche bestand außerdem die Bauerschaft Schildesche, die auch Altenschildesche genannt wurde. Mit dem Beginn der Napoleonischen Zeit wurde Schildesche 1807 Hauptort des Kantons Schildesche im Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen. 1810 endete die Existenz des Stifts. Es wurde gemäß den im Reichsdeputationshauptschluss festgesetzten Bestimmungen aufgelöst und sein Grundbesitz versteigert. 1811 kam es zu umfangreichen Änderungen der Verwaltungsgliederung im Raum Schildesche, da das Gebiet nördlich des Johannisbachs vom Königreich Westphalen von Frankreich annektiert wurde. Im nun verkleinerten Distrikt Bielefeld verblieben nur die südlich des Johannisbachs gelegenen Teile von Dorf und Bauerschaft Schildesche. Während der folgenden zwei Jahre gehörte das Schildescher Gebiet nördlich des Johannisbachs zum Kanton Enger des Distrikts Minden im französischen Departement der Oberen Ems. Nach dem Ende der Franzosenzeit fiel das gesamte Ravensberger Land 1813 wieder an Preußen. Im Rahmen einer großen Verwaltungsreform wurde Preußen in neu eingerichtete Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise gegliedert. Dorf und Bauerschaft Schildesche kamen zum 1816 gegründeten Kreis Bielefeld, während die bis 1811 zur Vogtei bzw. zum Kanton Schildesche gehörenden Dörfer Laar, Diebrock und Eickum dem Kreis Herford zugeschlagen wurden. Durch die mit der zunehmenden Industrialisierung verbundene Ausdehnung der Stadt Bielefeld wuchsen Schildesche und Bielefeld in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zusammen. Zwischen der Bielefelder Innenstadt und dem Dorf Schildesche entstand ein großes Industriegebiet. Gleichzeitig entwickelte sich das zur Bauerschaft Schildesche gehörende Sudbrackgebiet zu einem dicht besiedelten Bielefelder Wohnvorort. In den Jahren 1900 bis 1902 erhielt Schildesche gleich zwei Meterspur-Bahnverbindungen nach Bielefeld. Ende 1900 eröffnete die Bielefelder Straßenbahn eine Linie von Brackwede bis zum Rettungshaus, dem heutigen Johannesstift, die im Mai 1902 über die Beckhausstraße bis in den Schildescher Ortskern verlängert wurde. Seit 1. April 1901 verbanden die Bielefelder Kreisbahnen Schildesche mit Bielefeld, Werther und Enger mit Anschluss an die Herforder Kleinbahn. Auf der Beckhausstraße bestand Parallelverkehr vom Rettungshaus bis zur heutigen Deciusstraße.
Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Raums Bielefeld und der damit verbundenen Vergrößerung der Stadt Bielefeld wurden 1973 in Bielefeld Stadtbezirke eingerichtet. Dabei wurde aus den westlichen und nördlichen Teilen der alten Stadt Bielefeld der Stadtbezirk Schildesche gebildet.
Übersichtskarten
Verweise
Auskünfte
Stadtarchiv Bielefeld
Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg
Heimatverein
Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:
info@westfalenhoefe.de