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Gadderbaum mit Bethel
Dieses ist die Beschreibung des Bielefelder Stadtbezirks Gadderbaum mit seinen früheren Dörfern und/oder Bauerschaften, den ihnen folgenden Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).
Bauerschaften
Die Bauerschaft mit ihren Höfen und Hausnummern etwa im Umfang von 1820.
Hausstätten- und Höfeliste
Geschichte
Seit dem Mittelalter gehörte das Gebiet des heutigen Stadtbezirks Gadderbaum zur Bauerschaft Sandhagen in der Vogtei Brackwede der Grafschaft Ravensberg. Sandhagen, zuerst 1325 erwähnt, hatte keinen Dorfkern, sondern war eine typische Streusiedlung. Das Ravensberger Urbar von 1556 verzeichnet elf Höfe, von denen einige heute noch existieren oder sich in Straßennamen wiederfinden, wie der Quellenhof, Brands Hof, Ellerbrocks Hof oder der Lindenhof. Wie die übrigen Teile der Grafschaft Ravensberg auch fiel Sandhagen 1346 an die Grafschaft Berg (ab 1423 Jülich-Berg). Mit dieser kam es im 17. Jahrhundert an Preußen. Als 1807 Preußen alle linkselbischen Gebiete abtreten musste, kam Sandhagen kurzfristig zum Königreich Westphalen. Dort gehörte es zum Kanton Brackwede des Distrikts Bielefeld. Sandhagen fiel nach der napoleonischen Niederlage zurück an Preußen und gehörte seit 1816 zum neu gebildeten Kreis Bielefeld im Regierungsbezirk Minden der Provinz Westfalen. In Höhe des heutigen Bethelecks befand sich die Zollstation zwischen der Stadt Bielefeld und Sandhagen. Zu dieser Zollstation gehörte ein Schlagbaum mit Gitter, ein „Gatterbaum“, der der Bebauung, die hier seit dem 18. Jahrhundert entstand, den Namen gab. Mit der Einführung der Westfälischen Landgemeindeordnung wurde im Dezember 1843 im Gebiet der alten Vogtei Brackwede das Amt Brackwede gebildet. Im Amt Brackwede wurde eine Gemeinde konstituiert, die „Sandhagen, Gadderbaum und Bleichbezirk“ hieß und in der Folgezeit auch Gadderbaum-Sandhagen genannt wurde. 1867 wurden die späteren v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel gegründet, die Friedrich von Bodelschwingh ab 1872 entscheidend prägte. Bethel wurde unter seiner und der Leitung seines Sohnes zu einem weithin bekannten Zentrum der Hilfe für Behinderte, Kranke, Alte, Jugendliche und Wohnungslose. Aufgrund des raschen Bevölkerungswachstums wurde die Gemeinde Gadderbaum-Sandhagen 1883 aus dem Amt Brackwede herausgelöst. Die Gemeinde hieß nun nur noch Gadderbaum und bildete gleichzeitig das neue Amt Gadderbaum im Landkreis Bielefeld. Die Ortsbezeichnung Sandhagen geriet in den folgenden Jahrzehnten vollkommen in Vergessenheit. Der an Bielefeld grenzende Teil von Gadderbaum, der mittlerweile den Charakter einer Bielefelder Vorstadt hatte, wurde am 1. April 1900 einschließlich des Sparrenbergs mit der Sparrenburg an Bielefeld abgetreten. Am 10. Dezember 1909 kam es zu einem Gebietstausch von jeweils fünf Parzellen zwischen Gadderbaum und der Stadt Bielefeld. Am 14. Dezember 1910 gab die Landgemeinde Sieker aus dem Amt Heepen drei Parzellen an Gadderbaum ab. Am 28. April 1921 und am 1. Januar 1930 wurde die Stadt Bielefeld um weitere Gebietsteile Gadderbaums vergrößert. 1934 wurde das Amt Gadderbaum aufgehoben; Gadderbaum blieb jedoch eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Bielefeld mit eigener Ortspolizeibehörde. Damit umfasst der Stadtbezirk Gadderbaum heute wieder das gesamte ursprüngliche Gebiet der früheren Bauerschaft Sandhagen.
Am 1. Januar 1973 wurde Gadderbaum in die kreisfreie Stadt Bielefeld eingemeindet.
Karten
Verweise
Stadtarchiv Bielefeld
Museen
Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg
Heimatverein Brackwede
Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:
info@westfalenhoefe.de